Hobart und Umgebung

Der erste Stopp in Tasmanien ist Hobart. Am Flughafen nehme ich mein Auto in Empfang und will schon mal auf der falschen Seite einsteigen. Dann ist der Gurt auf der falschen Seite und der Scheibenwischer will auch nicht blinken. Trotzdem schaffe ich es wohlbehalten bis zum Hostel.

Am nächsten Morgen früh will ich zum Sonnenaufgang auf den Mount Wellington. Ich stelle also den Wecker auf 4:30 Uhr, um fünf muss ich spätestens los. Es beginnt zu regnen als ich gerade ein Tee mache, fünf Minuten später ist es schon vorbei. Ich fahre also los und hoffe auf einen spektakulären Sonnenaufgang. Auf dem Weg nach oben bieten sich mir schon sehr schöne Ausblicke auf die Stadt und ich habe einen „Reh über die Strasse“ Moment, als in der Dämmerung ein Känguruh über die Strasse hoppelt (es hat überlebt).

Auf Tripadvisor habe ich in einem Review gelesen: „Ich war überrascht vom Wind, er hat mir die Autotüre aus der Hand gerissen.“ Wie kann man überrascht sein, frage ich mich, als ich um die letzten Kurven biege. Man hört den Wind doch und das Steuer muss man auch ordentlich festhalten. Ich habe dann Mühe aus dem Auto zu kommen, der Wind drückt bei mir die Autotüre zu und ich muss den richtigen Moment abwarten um rauszuschlüpfen. Gut habe ich die Windjacke dabei.

Beim Aussichtspunkt bläst es mich dann wirklich fast davon. Leider ist der Unterschlupf geschlossen, der öffnet erst um 7:00 Uhr. Da will ich aber schon wieder weg sein. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als dem Wind zu trotzen. Mein Stativ ist allerdings nicht stabil genug, es wird dauernd umgeblasen.

Die Aussicht ist super, aber auf einen tollen Sonnenaufgang warte ich vergebens. Vielleicht ergibt sich ja noch mal die Gelegenheit für einen Besuch, bevor ich wieder zurück nach Melbourne fliege.

Zurück im Hostel gibt es dann erst mal Frühstück und um 8:30 Uhr will ich beim Salamanca Markt sein, bevor die grossen Massen kommen. Das stellt sich als guter Entscheid heraus. Spätestens um 10 ist kein durchkommen mehr. Der Markt ist super, ich hätte viel einkaufen können, wenn ich doch mehr Platz im Koffer hätte. So lasse ich es bei einer Flasche Met bewenden, der in den nächsten 10 Tagen in Tasmanien geleert werden muss (Es hat auch massenhaft Gin, den ich probieren darf (8:30 Uhr), überall nur einen winzigen Schluck, aber es summiert sich. Da ich am Nami noch ins nächste Hotel fahre, muss ich schon bald mal die „Would you like to try?“-Fragen ablehnen.

Auf dem Markt treffe ich auch auf den Chor, der im Hostel übernachtet. Am Abend zuvor hatten wir im Hostel Karaoke, was sehr lustig war. Die einstudierten Lieder tönen aber viel besser ;-).

Da das Hostel voll ausgebucht ist nächtige ich in Richmond und mache von dort Ausflüge. Das Hotel und auch der Ort sind ein Glückstreffer. Richmond ist ein nettes kleines Dorf, das noch aus Originalgebäuden aus der Kolonialzeit besteht. Ich übernachte im Pub und der ganze Ort trifft sich dort zum essen, auf ein Bierchen und zu Live-Musik. Ein schöner Abend.

Am nächsten Tag wird viel gefahren, ich erkunde das Huon Valley im Süden und fahre noch bis runter nach Southport. So weit südlich war ich noch nie, weiter südlich liegt nur noch die Antarktis. Natürlich muss ich noch kurz die Füsse im Southern Ocean baden, aber für mehr reicht es nicht, das Wasser ist mir zu kalt.

Vorher besuche ich aber noch das Bonorong Sanctuary und betrachte Wombat, Tasmanische Teufel, Koalas und Kängurus aus nächster Nähe. Viele der Tiere werden mir heute noch mal begegnen – als Roadkill neben oder auf der Strasse. An keinem anderen Tag habe ich in Tasmanien so viele tote Tiere gesehen.

Eigentlich müsste jeder, der ein Tier überfährt schauen, ob es eventuell Junge hat und die den Wildhütern übergeben. Ich bezweifle allerdings, dass das gemacht wird. Gerade die Tasmanischen Teufel sind gefährdet. Die Jungen sind nur etwas mehr als Reiskorn gross und werden von der Mutter im Beutel getragen. Wieso heissen sie Tasmanische Teufel? Die Ohren sind sehr dünn und gut durchblutet, besonders, wenn sie Futter riechen. Die Ohren leuchten dann rot, genau wie die Augen. Zusammen mit den Geräuschen, die sich von sich geben, haben die ersten Siedler kleine Teufel erahnen lassen.

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