Mataram – mit dem Bemo

Mein Besuch in Mataram – oder erste öV Erfahrungen in Indonesien

Als offensichtlicher Ausländer kann man nicht durch die Strassen laufen ohne angesprochen zu werden. In den Touristenorten sind es ausschliesslich Leute, die dir etwas verkaufen wollen – Ausflüge, Transport (Auto oder Scooter) oder auch nur Armbänder, Sonnenbrillen oder etwas zu essen. Wenn man nach einem einfachen Transport von A nach B fragt, heisst es sofort „Jaaa, und dann könnten wir noch da hin, oder dort und möchtest du nicht auch noch das sehen?“ Die beiden Varianten um wirklich selber entscheiden zu können wo man hin will sind einen Scooter zu mieten oder den öV zu benutzen. Scooter fahren ist mir immer noch nicht ganz geheuer und deshalb entschliesse ich mich mal zu Fuss und mit dem öV Mataram, die grösste Stadt der Insel, zu erkunden.

öV, heisst man nimmt ein Bemo. Das sind hinten offene kleine Busse, die eine bestimmte Strasse abfahren und die man einfach durch winken anhalten kann. Wenn man die Strassen entlang läuft wird sowieso ausführlich gehupt um zu fragen ob man mit möchte.

Ich mache mich also zu Fuss zum Batu Bolong Tempel , immer begleitet von „Taxi?“ und „Transport?“ Rufen. Es ist einfach undenkbar, dass man 1.5 Kilometer zu Fuss zurücklegen könnte. Nach der Tempel- und Strandbesichtigung dann die erste Challange – ein Bemo herwinken. Die ersten beiden fahren an mir vorbei, ich bin zu wenig schnell, weil ich auch noch nicht im Griff hab wie sie genau aussehen (immer anders). Aber ich habe Glück beim Nächsten. Der einzige Gast steigt von der Fahrerkabine nach hinten um und spricht erstaunlich gut englisch. Er erklärt mir wie das ganze hier funktioniert und hilft mir in Mataram das richtige – gelbe – Bemo zu bekommen (in der Stadt sind die Bemos gelb und haben eine geschlossene Türe an der Seite). Hin und zurück fahren sie nicht auf der gleichen Hauptstrasse, gut zu wissen.

Ich mache meine Tempelbesuche und finde auch die Shopping Mall. Ein gutes Gefühl selbständig die Stadt zu erkunden. In der Shopping Mall gibt es viele westliche Geschäfte und unter anderem ein Sushi Restaurant – Kosten für wirklich genug Sushi und Tee: Rund 7 Franken.

Die Mall liegt an der Strasse wo die gelben Bemos fahren (sollten). Ich bin schon einige Stunden in der Stadt rumgelaufen und bis zum Bemo nach Senggigi sind es noch 5 km. Also dann: Bemo finden. Irgendwie finde ich aber keines…. Altenative: ein Go-Jek. Bestellt und losgefahren. Kurz nachdem wir losgefahren sind hab ich übrigens ein gelbes Bemo gesehen, tja. Scooter ist wirklich nicht meins und in der Stadt sowieso nicht. Ich bin froh als ich absteigen kann. Kosten für die paar km: 10 000 Rupia. Das Bemo zurück nach Senggigi (ca. 20 km) kostet 5000 ;-).

Ich bin ein wenig verunsichert, weil keine Bemos rumstehen, wie am Morgen. Ich frage in einem Laden nach ob ich an der richtigen Stelle bin. Ganz entgeistert fragen sie „Bemo? Doch sicher Go-Jek, Greb oder Taxi?“ Nein ich will ein Bemo… und da fährt auch schon eines um die Ecke und nimmt mich mit.

Das Bemo ist voll mit Einkäufen und einer älteren Frau. Ich quetsche mich in die letzte freie Ecke. Unterwegs machen wir noch ein paar halte um mehr Einkäufe einzusammeln und liefern die auch bis vor die Haustüre ab. Die Frau teilt ihre Cracker mit mir, ich mit ihr die Ananas. Unterhalten können wir uns nur mit Zeichen, sie spricht kein Englisch und ausser „Danke“ macht mein indonesischer Wortschatz keinen Sinn.

Ich schaffe es dann auch, dass mich das Bemo bei der Post in Senggigi rauslässt. Dafür gibt es einen Klingelknopf im Fahrgastteil. Erster öV-Versuch gelungen 🙂

Die Fahrten im Bemo waren viel spannender, authentischer und angenehmer als es eine Scooterfahrt oder ein überklimatisiertes Taxi hätten sein können. Ich bin sehr zufrieden mit meinem „Abenteuer öV“.

 

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