Labuan Bajo, Flores – Komodo Nationalpark
Labuan Bajo stinkt – nach Fisch, Kloake und Abgasen. Labuan Bajo ist auch dreckig und laut.
Labuan Bajo ist aber auch der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Komodo Nationalpark und zu einigen der besten Tauchsites der Welt. Ich bin gespannt. Zwei Tage Tauchboot sind gebucht: 5 Tauchgänge und eine Wanderung auf Rinca zu den Komodowaranen.
Mangels anderer bezahlbarer Unterkünfte habe ich ein Hostelbett im Ciao Hostel gebucht. Das Hostel befindet sich auf dem Hügel, mit toller Aussicht über die Bucht und die nahe gelegenen Inseln.
Das Hostelbett kostet mehr als einige der privaten Bungalows, die ich bisher bewohnt habe. Man merkt gut, dass Labuan Bajo ein Touristenort ist, der gerade in der Entwicklungsphase ist. Es gibt einige (teure) Hotels, westliche Restaurants – und die modernsten Bankomaten, die ich bisher in Indonesien gesehen habe. Im Hafen steht eine mobile Mobiltelefonantenne, die gutes 4G-Netz verbreitet. Der (Güter-)Hafen soll verschoben werden, so dass es mehr Platz für die Tauchboote gibt und auch ein Kreuzfahrtterminal soll gebaut werden. Ich hoffe sie machen auch was wegen der Kanalisation, die besteht hier noch aus offenen Gräben neben den Strassen.
Aber ich bin ja zum Tauchen hier und die Tauchplätze halten, was sie versprechen. Im Manta Point sehen wir, auch wenn nicht Saison ist, fünf Mantas, Batu Bolong ist ein einziges grosses Aquarium und auch die anderen Tauchplätze sind schön und intakt. Ganz kurz sehe ich meinen ersten Hai – ein Schwarzspitzen-Riffhai, der gerade in die blauen Tiefen verschwindet. Einfach sind die Tauchplätze nicht, es hat viel Strömung, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.
Am zweiten Tag lasse ich den dritten Tauchgang zugunsten eines Besuchs auf Rinca ausfallen. Im Komodo Nationalpark wollen wir die Komodowarane anschauen. Irgendwie bin ich enttäuscht, dass sie nicht grösser sind, aber andererseits habe ich einen enormen Respekt vor den Tieren. Es gibt sehr viele Wächter mit langen Stöcken, die die Tiere vom Angreifen abhalten sollen. Eigentlich liegen sie nur faul herum – meine ich jedenfalls. Der Guide erklärt, dass das die Angriffshaltung der Tiere ist. Aha. Wie schnell die Tiere sein können sehen wir als die Affen einen der Warane triezen. Die Affen sind diesmal schneller, aber für einen ausgewachsenen Waran ist so ein Affe ein kleiner Happen. Die Rehe auf der Insel sind ebenfalls Nahrungsquelle für die Warane und ein Reh sättigt mehr als einen Waran.
Auf dem Tauchboot habe ich viele tolle Leute kennen gelernt, die Tauchlehrerin aus Bern, eine Handvoll Deutsche, die ich vielleicht in Kuala Lumpur wieder sehe und die Norweger, die mir ein Bett versprochen haben, wenn ich mal die Lofoten besuchen möchte.
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