South Coast

Der letzte Abschnitt meiner Reise führt mich an die Südküste von Australien. Von Sydney aus durch den Royal National Park zur Jervis Bay mit seinen weissen Stränden und schlussendlich nach North Durras, wo der Schweizer Club ein verlängertes Wochenende verbringt. Ich darf mit dabei sein beim Raclette-Essen und beim Lieder Singen. Der Chor des Schweizer-Clubs singt traditionelle Lieder, alles was man aus der Schule noch kennt, aber der Abend mit Zimmi und Heino, wo wir alle unsere Musikalischen Jugenderinnerungen hervorgekramt haben bleibt dann doch besser in Erinnerung.

Der Joahla Holiday Park ist wirklich wunderschön gelegen, Vögel gibt es zuhauf und auch Kängurus und Echsen besuchen uns häufig. Ein paradiesisches Fleckchen, wo ich eigentlich noch viel länger bleiben möchte. Leider nähert sich das Ende meiner Reise…

 

 

East Coast

Newcastle war mein erster Stopp an der Ostküste. Das Hostel hat mir so gut gefallen, dass ich gleich um zwei Nächte verlängert habe. Es war ein weiteres altes Gebäude, diesmal ein Teil des alten Krankenhauses, das Schwesternwohnhaus. Es hatte hohe Räume, einen Aufenthaltsraum mit vielen Englischen Sofas und einen kleinen Garten mit Hängematte. Einfach gemütlich. Leider fehlte eine Klimaanlage und die Fenster liessen sich nur einen Spalt öffnen, somit musste man bei über 30 Grad im Zimmer übernachten.

Das tolle an Newcastle ist, dass es Meeresschwimmbäder hat. Pools, die ins Meer hinaus gebaut sind, so dass das Meerwasser hineinfliessen kann, aber völlig geschützt von den Strömungen und Wellen. Man kann die Promenade entlang laufen, bis hinaus auf den Schutzwall und es gibt auch einige historische Verteidigungsanlagen für die Küste. Ich habe den ganzen Tag damit verbracht einfach Newcastle Beach abzulaufen. Am nächsten Tag war ich dann auch Hunter Valley Tour und konnte meinen Füssen etwas Erholung gönnen (dafür musste die Leber etwas mehr arbeiten).

Nächste Station war Coffs Harbour. Ich hatte die Strecke unterschätzt und statt vier Stunden (so Google Maps) fast 8 Stunden gebraucht. Einen langen Stopp habe ich in eingelegt. Unterwegs habe ich immer wieder Pelikane gesehen und hier gab es am Fluss jede Menge. Ich habe einen Mittagshalt eingelegt, mir die Füsse vertreten und die Pelikane beobachtet. Die Tiere sind riesig. Ich konnte relativ nahe zu ihnen hin, weil sie den Fischern an der Putzstation die Reste wegfressen wollten. Einer war über taillenhoch und er hat sich nicht sonderlich gestreckt. Sehr beeindruckende Tiere. Leider lag immer noch mehr als die Hälfte der Strecke vor mir und ich musste bald mal weiter. So wollte ich am nächsten Tag nicht gleich weiterfahren und deshalb habe ich gleich bei Ankunft im Hostel noch ein paar Nächte verlängert. Die nächsten Etappen habe ich dann als gemütliche zwei stunden Fahrten geplant (laut Google Maps). In Coffs habe ich einfach ein paar Tage die Strände und den Pool genossen (Yep, Hostel mit Pool ;-))

Für Yamba, meinem nächsten Stopp, habe ich immer wieder die Empfehlung gehört, man solle doch unbedingt  Shane’s Tour machen. Also habe ich die 20$ bezahlt und bin kaum angekommen schon auf die Tour. Yamba sollte nur ein Übernachtungsstopp werden und ich dachte ich bekomme so mehr von Yamba zu sehen als wenn ich alleine losziehe. Na ja, wahrscheinlich liebt man oder hasst man die Tour. für mich wars nichts. Aber wie wir Shane versprechen mussten, was auf der Tour passiert bleibt auf der Tour. Ich hätte wohl mehr von Yamba gesehen wenn ich alleine losgezogen wäre. Eines habe ich aber gelernt. Yamba ist Heimat von Billabong (die Surfer-Kleidermarke) und Billabong heissen bei den Aborigines die Süsswasser Wasserlöcher. Hat also eigentlich mit Surfen gar nichts zu tun.

Aus Yamba kommen auch einige der besten Surfer und Surfbordbastler. Der erste, der das Board kleiner gemacht und mit zwei Finnen ausgestattet hat kommt von hier, der Stunt-Double von Point-Break (Gefährliche Brandung, der Surf Film aus den 90ern, mit Patrick Swayze) kommt von hier und einige Surffilme oder -szenen wurden an den Stränden um Yamba gefilmt.

Ich bin am nächsten Tag weiter nach Byron Bay, dort wollte ich vier Nächte bleiben und Tauchen gehen. Das Wetter wollte aber nicht so mitspielen und alle Tauchausflüge wurden für die nächsten fünf Tage gecanceled. Ich konnte meine Übernachtungen stornieren und bin am nächsten Tag gleich weiter nach Brisbane, weil mir Byron Bay nicht so gefallen hat. Am Morgen habe ich mich aber spontan entschieden doch noch zum Leuchtturm zu fahren, der wurde von Shane als pittoresk gelobt, ganz anders als der in Yamba. Ich bin also wieder durch das Verkehrschaos in Byron (15 Minuten für 1 km) und habe in der Nähe parkiert. Es war dann eine schöne Wanderung zum östlichsten Punkt von Australien und rauf zum Leuchtturm. Unterwegs konnte man von den Aussichtspunkten aus Delphine sehen. Erst dachte ich wow, das sind viele, so fünf-sechs konnte ich zählen. Dann ist weiter vorne einer gesprungen und dazwischen waren auch noch zwei und bei genauem hinschauen waren es drei grosse Gruppen mit jeweils etwa 10 Tieren. ich war baff, so viele Delphine auf einem Haufen, einfach wunderbar ihnen zuzuschauen, wie sie mit den Wellen spielten. Die ganze Strecke zwischen East Point und Leuchtturm haben sie mich begleitet. Ein guter Start in den Tag.

 

Hunter Valley

Von Newcastle aus habe ich einen Ausflug ins Hunter Valley gebucht. Eine Tour zu den Wineries, den Weingütern der Region. Bekannt ist die Gegend vor allem für seine Semillon-Weine. Auf dem Programm stehen vier Weingüter, eine Schnapsbrennerei sowie am Schluss eine Käse und Schokoladedegustation.

Kurz nach neun sind wir beim ersten Weingut. Die Dame, die uns bedient, ist sehr gesprächig und so lernen die Anwesenden erst mal wie man richtig degustiert. Das Glas am Stiel halten, Farbe begutachten, Wein schwenken, riechen und dann zum Schluss probieren – und zwar bitte drei kleine Schlucke. Machen wir natürlich alle, aber das schwenken bereitet dann doch einigen Anwesenden (Australier und Kanadier) etwas Mühe. Aber es kommen ja noch ein paar Weingüter, jede Menge Möglichkeiten zum Üben also.

Fun Facts, die ich gelernt habe:
1. Es gibt Sonnencreme für Reben (blau, wird auf die Blätter gesprüht, damit die nicht abfallen und die Trauben zu viel Sonne bekommen)
2. Kängurus fressen nur Tempranillo Trauben, die anderen Sorten lassen sie in ruhe.

Auf dem zweiten Weingut bekommen wir zu den Weinen auch noch etwas Käse, was auch nötig ist, denn es stehen jeweils 6 Weine auf dem Degustationsprogramm und jeder Winzer hat noch ein paar zusätzliche Weine hervorgeholt.

Danach steht der Besuch in der Brennerei an (immer noch vor dem Mittagessen). Ich konnte aushandeln, dass ich die Gins probieren kann statt die Vodkas und sie sind alle sehr gut und anders als wir sie in Europa kennen. Schade kann ich maximal eine Flasche mit nehmen. Nach vier Gins gibt es noch fünf Liköre zu probieren und ich zahle noch extra für einen Shot des Rums, den sie für 250$ die Flasche verkaufen. Muss ja was ganz besonderes sein. Leider wurde ich enttäuscht, der Rum ist nicht nach meinem Geschmack. Aber mit einem Alkoholgehalt von 67% ist er sehr potent und ich bin dann auch reichlich betrunken (taube Nase und so) und freue mich auf den Burger am Mittag.

Bei den weiteren Degustationen landet dann auch mehr Wein im Kübel als vorher. Ich mag die Semillon Weine nicht so, aber die Verdelho-Weine sind nicht schlecht. Von den Rotweinen bin ich eher Fan von den Verschnitten, die sie kreieren, als den reinen Shiraz, Pinots oder Merlots. Auch hier kann ich leider nichts mit nach Hause nehmen, aber für Abends im Hostel kaufe ich mir einen süssen Weisswein.

 

Blue Mountains

Die Blue Mountains sind mein erster Stop auf dem Weg die Ostküste hoch. Ich bleibe spontan noch länger und gehe zwei Tage wandern, einmal rund um die Scenic World mit den verschiedenen Bergbahnen und zum anderen wandere ich einen Tag lang den Clifftop Walk. Einen weiteren Tag verbringe ich damit die Gegend mit dem Auto zu erkunden und fahre verschiedene Aussichtspunkte ab und wandere kurze Trails.

Die Scenic World ist eine Touristenattraktion mit mehreren Bergbahnen, die einen in die Schlucht und wieder hoch befördern. Natürlich kann man das Ganze auch zu Fuss machen, aber das involviert steile Stellen und so um die 1000 Treppenstufen (ein Weg). Auch wenn man die steilsten Passagen mit den Bahnen fährt, bleiben noch genügend Treppenstufen um am nächsten Tag Muskelkater zu haben. Es gibt drei Bahnen, eine Gondelbahn, die über die Schlucht fährt, mit Glasboden, damit man den Wald und die Schlucht von oben sehen kann. Dann eine Seilbahn hinunter in die Schlucht und dann noch die steilste Bahn der Welt. „Ja klar“, denke ich, „die meinen sicher ‚in der südlichen Hemisphäre'“. Ich meinte die Gelmerbahn (im Grimselgebiet) ist steiler. Natürlich muss ich das nachschauen und nach ein paar Berechnungen (Die Gelmerbahn hat eine Maximalsteigung von 106 Grad, die Scenic World Bahn 52%) stellt sich heraus, dass die Gelmerbahn mit umgerechnet 47% Steigung dann halt doch von den Aussies geschlagen wird. Wie Steil sind nun 52%? Stellt euch vor Europapark, Schweizer Bobbahn, nach dem Aufstieg, kurz bevor es los geht. So kommt man sich vor. Die Bänke sind nach hinten gekippt, man rutscht also so halb liegend rein und wenn es runter geht hat man Vorlage und muss sich ziemlich mit den Knien verstellten um nicht vom Bank zu rutschen. Ich war am Morgen früh da und habe natürlich einen Platz ganz vorne gewählt. Später bin ich dann noch mal ganz hinten gefahren, da sieht man nicht nur den Abhang, sondern auch alle Leute in der Bahn, die versuchen sich irgendwie festzuhalten und noch Fotos zu machen (99% sind Asiaten). Das letzte mal fahre ich dann noch hinauf (rückwärts) und das ist fast noch krasser als runter. Ich hatte also meinen Spass mit den verschiedenen Bahnen und habe den Tagespass reichlich genutzt. Die Bahnen wurden übrigens von Schweizer Firmen gebaut, die steile Bahn war allerdings früher eine Bahn für die Kohleminen und hat die Arbeiter zu den Mienen befördert. Betrieben wurde sie damals mit Dampf (und war von Engländern gebaut).

Die Blue Mountens waren schön zum Wandern, besonders weil es im Wald doch einiges kühler war, allerdings ist es auch immer ziemlich gleich, man muss also nicht tagelang alle Trecks ablaufen. Der Wasserfall, den ich besucht habe, führte trotz den Regenfällen der letzten Tage nur ein Rinnsal an Wasser. So war dann am letzten Tag auch der Helikopter spannender, der Lasten von einer Seite der Schlucht zur anderen befördert hat und der sich gut von den Lookouts aus beobachten lies.

 

Great Ocean Road

Nach Tasmanien und bevor es Richtung Ostküste geht wollte ich noch die Great Ocean Road befahren. Ich habe mir dafür fünf Tage Zeit genommen und oft halt gemacht. Eine Abkühlung im Meer war jeweils sehr willkommen, es herrschte gerade Hitzewelle mit zum Teil Temperaturen über 40 Grad. Auch in der Nacht hat es nicht wirklich abgekühlt und da die Hostels keine Klimaanlagen haben war ich dann auch einmal, als das Zimmer besonders stickig war, schon vor Sonnenaufgang unterwegs zum Strand. Temperatur um 5:00 Uhr: 32 Grad.

Der Streckenabschnitt zwischen Torquay und Apollo Bay ist schön zu fahren, mit viel Ausblick auf das Meer. Danach ist es einfach Strasse bis zu den 12 Aposteln, für mich der schönste Abschnitt der Great Ocean Road (oder auch GOR). In Port Campbell, ganz in der Nähe, habe ich dann auch zwei Nächte verbracht.

Das Hostel in Port Campbel hatte eine eigene Brauerei und war sehr gemütlich. Für mich gabs ausser Bier noch was anderes zu trinken: Eistee mit Alkohol – speziell. So konnte ich dann auch mitfeiern beim Australia Day.

Auf dem Weg zurück habe ich noch Stopp gemacht in Lorne und wieder mal in einem Cabin auf einem Zeltplatz übernachtet. Diese kleinen Häuschen sind schon super. Man hat alles was man braucht und meist sind sie noch wunderbar gelegen.

Cataract Gorge

In Launceston direkt vor der Haustüre befindet sich der Cataract Gorge.Weil ich wegen der Feuer nicht wie geplant via dem Zentralplateau zurück nach Hobart fahren konnte, habe ich einen Tag länger in Launceston verbracht und bin für einen ganzen Tag in die Schlucht gefahren. Man kann dort gut wandern, kürzere und längere Strecken und es hat sogar ein Schwimmbad und einen kleinen See.

Ich habe mich entschlossen ein paar Geocaches zu suchen und bin bis zum Duck Reach Wasserkraftwerk hinten in der Schlucht gelaufen. Das Kraftwerk war eines der ersten, die die Wasserkraft zur Stromerzeugung nutzten und dank elektrischem Strom wurde Launceston um 1890 zu einer der modernsten Städte in Australien.

Das Kraftwerk wurde bei einem Hochwasser 1929 zerstört und wieder aufgebaut und war dann bis Mitte der 1950er-Jahre in Betrieb. Heute ist das Kraftwerk ein Museum. Spannend ist es insbesondere deshalb, weil man es nur via einer Hängebrücke erreichen kann. Für den Bau des Kraftwerkes wurde eine Seilrutsche eingerichtet, die Brücke wurde erst später gebaut. Natürlich gibt es auch einen näheren Parkplatz, aber ich bin 1.5 Stunden zum Kraftwerk gewandert und habe die tollen Ausblicke in die Schlucht genossen.

Zum Abkühlen bin ich dann noch in den Pool – und es war schon sehr kaltes Wasser, weil es Flusswasser aus der Schlucht ist, das für den Pool verwendet wird. Ich glaube, der First Bassin Pool ist eines der am schönsten gelegenen Schwimmbäder, das ich bis jetzt gesehen habe.

 

 

 

Seepferdchen und Schnabeltiere

Ich habe noch nie ein Schnabeltier gesehen und in der Nähe von Launceston gibt es ein Aquarium, das welche hat. Platypus nennt sich das hier und ich will mir das heute ansehen.

Auf dem Weg dorthin komme ich auch in Grindelwald vorbei, die Wegweiser nennen es auch „Swiss Village“. Ein Holländer hat hier seiner Frau, der die Schweiz so gefallen hat, ein kleines Dorf gebaut, dass aussehen soll wie die Schweiz. Na ja, so wirklich viel Chalet-Charm versprüht das Resort Hotel dann doch nicht. Aber es gibt einen Dorfplatz mit Brunnen und Geranien.

Im Platypus Haus komme ich gerade richtig für die nächste Führung. Interessant ist, dass die Schnabeltiere an den Hinterbeinen eine Kralle haben mit der sie Gift versprühen können. Das besondere an dem Gift ist, dass es kein Gegengift gibt und sehr schmerzhaft ist. Schmerzmittel helfen nicht, die Stelle muss sediert werden und auch das nützt nur bedingt, vor allem weil es mehrere Wochen dauert, bis eine Schwellung wieder abklingt. Das herzige Schnabeltierchen ist gerade sehr gefährlich geworden.

Nebenan gibt es noch ein Aquarium mit Seepferdchen. Auch hier komme ich gerade richtig zur Führung. Stellt sich heraus, dass hier Seepferdchen für Zoos auf der ganzen Welt gezüchtet werden. Sehr interessant, aber ich hoffe immer noch die mal in freier Wildbahn unter Wasser sehen zu können.

Bridestowe Lavender Estate

Der letzte Stopp in Tasmanien ist Launceston. Unterwegs mache ich halt im Bridestowe Lavender Estate, einer Lavendelfarm. Ich bin erstaunt, dass es hier so was gibt, aber anscheinend kommt hier ein Qualitativ noch besseres Lavendel-Öl her als aus der Provence. Da die Felder gerade in höchster Blüte stehen, wie die Webseite verspricht, mache ich den Abstecher.

Ich bin dann sehr enttäuscht, weil ich viel mehr Farbe erwartet habe, als die blaugrauen Stängel, die ich zu sehen bekomme. Der Guide meint, dass es schon zu lange nicht mehr geregnet hat, die Pflanzen sind also ziemlich eingestaubt. Trotzdem hat er auch noch einen Tipp parat: hinter dem Parkplatz  sollen die schönsten Felder sein. Er hat recht und das auch noch ohne die asiatischen Touristen, die Stundenlang in den Feldern posieren. Wegen der Warnung, dass es viele Schlangen in den Feldern hat verzichte ich auf lange Feldspaziergänge.

 

Freycinet Nationalpark – Wineglass Bay

Nach Bicheno kommen die Leute nicht nur wegen der Pinguine, die dort jedes Jahr brüten, sondern auch weil sich in der Nähe der Freycinet Nationalpark befindet und dort ist auch die Wineglass Bay. Diese Bucht ist auf fast allen Postkarten von Tasmanien abgebildet und soll wunderschön sein.

Wer meine kleine Hostelgeschichte gelesen hat, weiss, dass die Gruppen jeweils früh aufbrechen  – unter anderem um vor den Massen bei der Wineglass Bay zu sein. An dem Morgen bin ich noch vor der Gruppe aufgestanden und war schon vor 7 Uhr unterwegs zum Park. Der Wetterbericht hatte gutes Wetter versprochen und so sollte es auch sein. Nach den letzten Tagen mit Bewölkung und Regen waren dann auch wieder Temperaturen um die 30 Grad angesagt.

Der Parkplatz für die Wineglass Bay war doch schon so ein drittel besetzt als ich angekommen bin. Es hatten wohl noch mehr Leute die gleiche Idee. So war ich dann auf der Wanderung zum Lookout und herunter zur Bucht nicht alleine. Ich wurde von einigen Personen überholt und habe auch ein paar Fotostopps eingelegt. Ich dachte, ich hätte viel mehr Zeit verbraucht, aber statt der prognostizierten 2,5 Stunden war ich schon nach knapp 1,5 Stunden am Strand. Da konnte ich gut einen Badehalt einlegen und habe mich dann spontan entschlossen den langen Weg via Hazards Beach zurück zum Auto zu nehmen. Essen und Wasser hatte ich ja dabei.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Weg plötzlich auf Sand verläuft und dann für ein paar Kilometer auch im Sand, dem Strand entlang. Wow, ist das anstrengend (mit Wanderschuhen im Sand), aber es war eine super Wanderung und am Schluss auch ziemlich heiss. Das Wasser hat knapp gereicht (gut hatte ich noch eine Flasche im Auto) und zurück war ich dann auch um 13.00 Uhr, nach fünf Stunden, so wie in der Wegbeschreibung angegeben. Nur hatte ich neben Mittagshalt und Badepause auch noch viele Fotostopps eingelegt. Anscheinend war ich doch nicht so langsam unterwegs. Aber so konnte ich dann auch gemütlich noch die anderen Strände im Park besuchen und war immer noch früh genug zurück um etwas Schlaf nachzuholen und am Abend die Pinguine zu beobachten.

Die Pinguine konnte ich im übrigen jeden Abend am Strand beobachten, die Eltern kommen jeden Abend zurück zu ihren Nestern um die Jungen zu füttern. Da ich an einem Abend, dank eines übereifrigen Autofahrers, der seine Scheinwerfer auf das Nest gerichtet hatte, auch ein Nest gefunden habe, konnte ich am nächsten Tag sogar in aller Ruhe die Jungtiere beobachten. Fotos gibt es keine, weil man zur Tierbeobachtung nur Rotlicht verwenden soll.

Bay of Fire

Ganz im Nordosten von Tasmanien liegt die Bay of Fire mit „the Garden“, dem Garten. Es heisst so, weil die Felsen von rotem Moos bewachsen sind. Ich habe die Ostküste rauf aber schon mehrmals solche Felsen gesehen unter anderem in Bicheno. Die Bucht ist aber trotzdem sehenswert. Schöne Strände, interessante Felsformationen und pinkfarbener Sand.

Hier könnte ich stundenlang sitzen und einfach den Wellen zuschauen. Leider muss ich wieder drei Stunden zurück fahren zu meinem Hostel in Bicheno.