Jimbaran

Jimbaran ist ein Ort, der bekannt ist für seine Fisch-Restaurants direkt am Strand. Tagsüber sieht man Sonnenschirme, gegen Abend werden die Tische rausgestellt.
Tagsüber ist es eher ruhig und am Abend kommen die grossen Reisecars und bringen Scharenweise Asiaten, die unendlich lange den Sonnenuntergang und das Meer fotografieren (und natürlich sich selber) und dann ein Fisch-Food Dinner herunterschlingen und wieder in die Busse verschwinden.

Ich war eine ganze Woche dort, in einem kleinen Hotel mit Pool und habe quasi Ferien vom Reisen gemacht. Bücher lesen, Strandspaziergänge und am Pool rumhängen.
Am Abend konnte man dann gemütlich People Watching machen. Fast jeden Tag gab es neben den Asiatischen Touristen auch noch ein Hochzeit am Strand (Nein, Juan war nicht dabei [Insider])

Viel gab es nicht zu tun und ich habe auch ein wenig meine ersten zwei Monate Asienreise Revue passieren lassen.

Ich hatte viele schöne Erlebnisse, wie man an den anderen Beiträgen sehen kann. Es gab aber auch unerfreuliches. Etwas was mich immer wieder überrascht und erstaunt hat ist der Umgang der Locals mit der Umwelt. Abfall wird einfach auf die Strasse geworfen, das Plastik sammelt sich im Strassengraben, am Strand, eigentlich überall. Der Abfall wird auch regelmässig verbrannt, nicht nur die Pflanzlichen Abfälle, sondern auch das ganze Plastik. Oft sind die Feuer auf dem Gehsteig (weil ja sowieso niemand zu Fuss geht) oder in einer Ecke auf dem Grundstück. Ich bin oft durch Müll oder stinkende Rauchschwaden marschiert – und das im vermeintlichen Paradies. Die Strände sind dort sauber, wo sich jemand darum kümmert und auch dort sind oft die farbigen Plastikfitzelchen zu sehen, die nicht so einfach aufgekehrt werden können. In Jimbaran habe ich mehrfach Ratten gesehen, tote und lebendige, die die offenen und halboffenen Wasserkanälen am Strassenrand unsicher gemacht haben.
Deshalb hier auch mal ein paar Bilder, die auch die Schattenseiten von Indonesien zeigen. Mein Weg zum Strand, ca. fünf Minuten

 

 

Labuan Bajo, Flores – Komodo Nationalpark

Labuan Bajo stinkt – nach Fisch, Kloake und Abgasen. Labuan Bajo ist auch dreckig und laut.
Labuan Bajo ist aber auch der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Komodo Nationalpark und zu einigen der besten Tauchsites der Welt. Ich bin gespannt. Zwei Tage Tauchboot sind gebucht: 5 Tauchgänge und eine Wanderung auf Rinca zu den Komodowaranen.

Mangels anderer bezahlbarer Unterkünfte habe ich ein Hostelbett im Ciao Hostel gebucht. Das Hostel befindet sich auf dem Hügel, mit toller Aussicht über die Bucht und die nahe gelegenen Inseln.
Das Hostelbett kostet mehr als einige der privaten Bungalows, die ich bisher bewohnt habe. Man merkt gut, dass Labuan Bajo ein Touristenort ist, der gerade in der Entwicklungsphase ist. Es gibt einige (teure) Hotels, westliche Restaurants – und die modernsten Bankomaten, die ich bisher in Indonesien gesehen habe. Im Hafen steht eine mobile Mobiltelefonantenne, die gutes 4G-Netz verbreitet. Der (Güter-)Hafen soll verschoben werden, so dass es mehr Platz für die Tauchboote gibt und auch ein Kreuzfahrtterminal soll gebaut werden. Ich hoffe sie machen auch was wegen der Kanalisation, die besteht hier noch aus offenen Gräben neben den Strassen.

Aber ich bin ja zum Tauchen hier und die Tauchplätze halten, was sie versprechen. Im Manta Point sehen wir, auch wenn nicht Saison ist, fünf Mantas, Batu Bolong ist ein einziges grosses Aquarium und auch die anderen Tauchplätze sind schön und intakt. Ganz kurz sehe ich meinen ersten Hai – ein Schwarzspitzen-Riffhai, der gerade in die blauen Tiefen verschwindet. Einfach sind die Tauchplätze nicht, es hat viel Strömung, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.

Am zweiten Tag lasse ich den dritten Tauchgang zugunsten eines Besuchs auf Rinca ausfallen. Im Komodo Nationalpark wollen wir die Komodowarane anschauen. Irgendwie bin ich enttäuscht, dass sie nicht grösser sind, aber andererseits habe ich einen enormen Respekt vor den Tieren. Es gibt sehr viele Wächter mit langen Stöcken, die die Tiere vom Angreifen abhalten sollen. Eigentlich liegen sie nur faul herum – meine ich jedenfalls. Der Guide erklärt, dass das die Angriffshaltung der Tiere ist. Aha. Wie schnell die Tiere sein können sehen wir als die Affen einen der Warane triezen. Die Affen sind diesmal schneller, aber für einen ausgewachsenen Waran ist so ein Affe ein kleiner Happen. Die Rehe auf der Insel sind ebenfalls Nahrungsquelle für die Warane und ein Reh sättigt mehr als einen Waran.

Auf dem Tauchboot habe ich viele tolle Leute kennen gelernt, die Tauchlehrerin aus Bern, eine Handvoll Deutsche, die ich vielleicht in Kuala Lumpur wieder sehe und die Norweger, die mir ein Bett versprochen haben, wenn ich mal die Lofoten besuchen möchte.

Kuta Lombok

Kuta Lombok – ein Ort im Süden der Insel Lombok – Surferparadies und Aussteigerort – jedenfalls war es das mal. Man sieht die Veränderung. An der Hauptstrasse gibt es viele neue und schicke Restaurants – vom französischen Cafe über den Italiener bis zum Mexikaner. Es gibt Yoga Retreats und Luxus Ressorts. Die Strandpromenade ist ausgebaut worden, bis weit über die bebauten Gebiete hinaus, es gibt Umkleidekabinen, Schliessfächer, Toiletten und Duschen. Hinter Absperrungen sieht man Baukräne in den Himmel ragen, die Reklame verspricht ein neues Luxushotel.

Auch das alte Kuta ist noch zu sehen. Im alten Kuta sind die Strassen noch nicht geteert, die Homestays eher heruntergekommen und es gibt noch lokale Boskos (Essensstände) und Warungs. Die alte Strandpromenade wurde von den Fischern in Beschlag genommen und es gibt die lokalen Verkaufsstände.

Die Veränderung geht aber noch weiter. Schon die Strasse von Mataram nach Kuta hat mich erstaunt. Die beste Strasse, zum Teil sogar mehrspurig, die ich bisher in Indonesien gefahren bin. Und nicht nur bis Kuta, auch die berühmten Strände, die von allen Touren angefahren werden sind mit perfekten Strassen erschlossen. Irgendwo im norgendwo gibt es einen riesigen Kreisel, keine Ahnung wieso. Vielleicht kommen auch hier noch ein paar Luxusressorts hin.

Die Gegend um Kuta Lombok ist schön, aber es ist nicht mehr das Aussteigerörtchen und wird wohl bald schon einfach ein weiterer Touristenort mit schönen Stränden und Luxushotels sein wo nichts mehr vom Charme von Indonesien zu spüren sein wird.

 

Lombok Wasserfall Tour

Meine Spontanbekanntschaft aus dem Selasar Hostel und ich beschliessen kurzerhand einen Faher für eine Tour zu den Wasserfällen im Norden der Insel zu buchen.

Schon die Fahrt der Küste entlang lohn sich, die Natur hier ist sehr üppig und immer wieder haben wir tolle Ausblicke auf das Meer oder die Reisfelder. Vorteil eines privaten Fahrers: er hält immer dort an wo wir Fotos machen wollen.

Bei den Wasserfällen essen wir ein völlig überteuertes und nicht mal so gutes Nasi Goreng und machen uns mit dem privaten Guide auf zu den Wasserfällen. Der Guide meint immer wieder „Foto?“ und ich schüttle jeweils den Kopf, weil ich da wirklich kein Sujet sehe zum Fotografieren „Jungle“ meint er nur. Na ja, schon, aber leider nicht so gut fotografierbar. Ganz entgeistert beobachtet er mich dann, als ich bei ein paar Stromschnellen mein Stativ aufbaue und so ne Viertelstunde Langzeitbelichtungen mache. Er versteht nicht was es da zu fotografieren gibt, die Wasserfälle seien doch viel schöner. Ja klar, die sind auch schön, aber auch voller Touristen :-).

Noch einmal ist der Guide überrascht, als wir beim zweiten Wasserfall nicht baden gehen wollen, wir sind wohl nicht die 08/15 Touristen :-). Mir ist das Wasser wohl einfach zu kalt. Zwar nicht ganz Gletscherwasser, aber vom See im Rinjanikrater und entsprechend kühl. Meine Füsse sind schon taub von den paar Minuten, die wir durch den Bach gewatet sind um zum Wasserfall zu kommen. Und ausserdem sind wir vom Wasserfall genug geduscht worden.

Also wieder zurück zum Auto und der Küsste entlang wieder Richtung Senggigi. Das schönste Fotografierlicht verbringen wir im Auto und gerade zum Sonnenuntergang erreichen wir den viel gehypten Sonnenuntergangs-Aussichtspunkt. Na ja, es ist ehrlich gesagt nichts besonderes, in Senggigi am Strand habe ich schönere Sonnenuntergänge gesehen. Aber es hat genug Parkplätze für alle Reisecars und einige Verpflegungsstände. Wohl desshalb etwas besonderes.

Trotzdem: die Natur hat mir gefallen und ich habe ein paar gute Fotos mitgebracht. Und das Stativ ist diesmal nicht umsonst mitgekommen.

Mataram – mit dem Bemo

Mein Besuch in Mataram – oder erste öV Erfahrungen in Indonesien

Als offensichtlicher Ausländer kann man nicht durch die Strassen laufen ohne angesprochen zu werden. In den Touristenorten sind es ausschliesslich Leute, die dir etwas verkaufen wollen – Ausflüge, Transport (Auto oder Scooter) oder auch nur Armbänder, Sonnenbrillen oder etwas zu essen. Wenn man nach einem einfachen Transport von A nach B fragt, heisst es sofort „Jaaa, und dann könnten wir noch da hin, oder dort und möchtest du nicht auch noch das sehen?“ Die beiden Varianten um wirklich selber entscheiden zu können wo man hin will sind einen Scooter zu mieten oder den öV zu benutzen. Scooter fahren ist mir immer noch nicht ganz geheuer und deshalb entschliesse ich mich mal zu Fuss und mit dem öV Mataram, die grösste Stadt der Insel, zu erkunden.

öV, heisst man nimmt ein Bemo. Das sind hinten offene kleine Busse, die eine bestimmte Strasse abfahren und die man einfach durch winken anhalten kann. Wenn man die Strassen entlang läuft wird sowieso ausführlich gehupt um zu fragen ob man mit möchte.

Ich mache mich also zu Fuss zum Batu Bolong Tempel , immer begleitet von „Taxi?“ und „Transport?“ Rufen. Es ist einfach undenkbar, dass man 1.5 Kilometer zu Fuss zurücklegen könnte. Nach der Tempel- und Strandbesichtigung dann die erste Challange – ein Bemo herwinken. Die ersten beiden fahren an mir vorbei, ich bin zu wenig schnell, weil ich auch noch nicht im Griff hab wie sie genau aussehen (immer anders). Aber ich habe Glück beim Nächsten. Der einzige Gast steigt von der Fahrerkabine nach hinten um und spricht erstaunlich gut englisch. Er erklärt mir wie das ganze hier funktioniert und hilft mir in Mataram das richtige – gelbe – Bemo zu bekommen (in der Stadt sind die Bemos gelb und haben eine geschlossene Türe an der Seite). Hin und zurück fahren sie nicht auf der gleichen Hauptstrasse, gut zu wissen.

Ich mache meine Tempelbesuche und finde auch die Shopping Mall. Ein gutes Gefühl selbständig die Stadt zu erkunden. In der Shopping Mall gibt es viele westliche Geschäfte und unter anderem ein Sushi Restaurant – Kosten für wirklich genug Sushi und Tee: Rund 7 Franken.

Die Mall liegt an der Strasse wo die gelben Bemos fahren (sollten). Ich bin schon einige Stunden in der Stadt rumgelaufen und bis zum Bemo nach Senggigi sind es noch 5 km. Also dann: Bemo finden. Irgendwie finde ich aber keines…. Altenative: ein Go-Jek. Bestellt und losgefahren. Kurz nachdem wir losgefahren sind hab ich übrigens ein gelbes Bemo gesehen, tja. Scooter ist wirklich nicht meins und in der Stadt sowieso nicht. Ich bin froh als ich absteigen kann. Kosten für die paar km: 10 000 Rupia. Das Bemo zurück nach Senggigi (ca. 20 km) kostet 5000 ;-).

Ich bin ein wenig verunsichert, weil keine Bemos rumstehen, wie am Morgen. Ich frage in einem Laden nach ob ich an der richtigen Stelle bin. Ganz entgeistert fragen sie „Bemo? Doch sicher Go-Jek, Greb oder Taxi?“ Nein ich will ein Bemo… und da fährt auch schon eines um die Ecke und nimmt mich mit.

Das Bemo ist voll mit Einkäufen und einer älteren Frau. Ich quetsche mich in die letzte freie Ecke. Unterwegs machen wir noch ein paar halte um mehr Einkäufe einzusammeln und liefern die auch bis vor die Haustüre ab. Die Frau teilt ihre Cracker mit mir, ich mit ihr die Ananas. Unterhalten können wir uns nur mit Zeichen, sie spricht kein Englisch und ausser „Danke“ macht mein indonesischer Wortschatz keinen Sinn.

Ich schaffe es dann auch, dass mich das Bemo bei der Post in Senggigi rauslässt. Dafür gibt es einen Klingelknopf im Fahrgastteil. Erster öV-Versuch gelungen 🙂

Die Fahrten im Bemo waren viel spannender, authentischer und angenehmer als es eine Scooterfahrt oder ein überklimatisiertes Taxi hätten sein können. Ich bin sehr zufrieden mit meinem „Abenteuer öV“.

 

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Gili Air

Gili Air ist eine der drei kleinen Inseln im Nordwesten von Lombok und von Amed aus in rund einer Stunde mit dem Schnellboot zu erreichen. Die Hinfahrt war trotz schönem, ruhigen Seewetter für einige zu ruppig. In der engen, sehr vollen Kabine wurden einige Kotztüten verteilt. Die engen Sitze, die als „komfortabel und grosszügig“ beschrieben wurden waren so eng, dass man sich hintereinander schichten musste um nicht aus dem Sitz zu fallen. Wenn das das bessere Boot war, möchte ich nicht wissen wie die anderen daher kommen.

In Gili Trawangen ist das Party-Volk ausgestiegen und ein paar sehr müde aussehende Gestalten sind zugestiegen. Jedenfalls gab es ein wenig mehr Platz für die kurze Weiterfahrt nach Gili Air.

Gili Air verströmt Inselfeeling. Keine Autos, keine Scooter, nur Velos und Pferdekutschen. Die Insel ist allerdings ein einziger grosser Touristenort, voller Restaurants und Homestays. Es war noch sehr wenig los, eigentlich komisch, die Hochsaison hat im Juli angefangen, vielleicht wegen der WM? Mir hat es jedenfalls so gut gefallen, dass ich schlussendlich acht Tage dort verbracht habe.

Mein steifer Nacken, der mich seit dem Hinflug immer wieder geplagt hat bin ich mit Yoga los geworden, ich habe mein erstes Gin Tonic der Reise getrunken (Gin ist anscheinend nicht sehr beliebt in Indonesien) und wegen einer Erkältung bin schnorcheln statt Tauchen gegangen. Zudem habe ich ein Indisches Restaurant entdeckt, welches von einer Schweizerin geführt wird und dort konnte ich endlich mal wieder einen Salat mit richtiger Sauce essen. Alles in Allem eine gute Woche trotz einiger Minuspunkte.

Anders als Bali ist Lombok und damit auch die Gilis mehrheitlich muslimisch. Auf Gili Air wird das mit sehr lauten Gebeten zelebriert. Ich habe zwar bei der Ankunft die Gesänge gehört, war aber in keiner Weise auf das laute Morgengebet vorbereitet, welches um 04:45 losgedröhnt ist. So geschockt war ich schon lange nicht mehr. Das ging dann weiter bis 06:00 Uhr und da waren die Hühner und Vögel schon so laut, dass man sowieso nicht mehr schlafen konnte. Für den nächsten Tag habe ich mich dann fürs 07:00 Uhr Yoga angemeldet, wach war ich ja sowieso.

 

 

 

 

 

Lempuyang Tempel

Nach drei sehr geruhsamen Tagen mit viel Lesen und Spaziergängen in den Reisfeldern habe ich mir heute auf dem Weg zurück nach Amed einiges vorgenommen. Ich besuche den Lempuyang Tempel, einen der sieben Muttertempel von Bali und möchte dort die ganzen 1700-3000 Stufen (je nachdem wen man fragt) hoch bis zum siebten Tempel.

Das Thema am Morgen ist der Mount Agung, der in der Nacht eine Rauch und Aschewolke ausgespuckt hat. Ich befinde mich in der Evakuationszone von letzem September, als der Vulkan grössere Aktivität gezeigt hat. Inzwischen ist die Sperrzone auf 4 km rund um den Vulkan verringert worden. (Nachtrag: Der der Ausbruch am Tag darauf legt den Flughafen der Insel für einige Stunden lahm. Da bin ich aber schon auf dem Weg auf die Insel Gili Air.)

Aber zurück zum Lempuyang Tempel. Das Wetter ist heute besser als die anderen Tage und ich freue mich auf meine Wanderung. Als wir um die Ecke biegen und ich den Tempelberg zum ersten mal zu Gesicht bekomme bin ich weniger begeistert. Eine dicke Wolkenschicht liegt über dem Berg. Wahrscheinlich eine Nachwirkung der vulkanischen Dampfwolken. Trotzdem lege ich meinen Sarong an, mache meine Spende und nehme den Weg zum Himmelstor unter die Füsse.

Anders als erwartet ist das Himmelstor gleich beim ersten Tempel und nicht ganz oben auf dem Berg. Die meisten Touristen gehen gar nicht weiter hoch. Fürs Fotografieren muss man sich anstellen und seine Kamera den vor dem Tor platzieren Helfern überlassen. Die sorgen auch dafür, dass die asiatischen Touristen das Tor nicht stunden lang für ihre Fotosessions in Beschlag nehmen. „Pose, … another pose, … another pose, … now jump, … done. Next.“ Natürlich stelle ich mich für Fotos an, nur schon um das Schauspiel zu beobachten.

Die Tempel sind nur für die Zeremonien / Gebete geöffnet. Im ersten Tempel darf ich nach höflichem Fragen dann auch beim Gebet dabei sein.  Eine junge Frau besorgt mir Blumen, die man dafür braucht und leitet mich an was zu tun ist. Kurz darauf bin ich mit Blumen im Haar und Reis auf der Stirne wieder draussen und mache mich auf den Weg zum Gipfel. Gleich um die Ecke warten viele Motorradfahrer, die einem bis zum Anfang der Treppen fahren wollen. Ich lehne dankend ab „but it’s 2 kilometers“ kommt die erstaunte Antwort. Ich zucke nur mit den Achseln und laufe weiter. Es sind zwei seeehhhr steile Kilometer und auf dem Teilstück scheint noch die Sonne….

Es sind sehr viele Balinesen unterwegs und ich unterhalte mich mit einigen. Eine Frau erklärt mir, dass heute Vollmond ist und deshalb viele Familien unterwegs sind für ein besonderes Ritual. Dafür gehen viele auch zu einem der Muttertempel (die Haupttempel). Zum ersten mal habe ich das Gefühl, dass sich die Leute tatsächlich dafür interessieren woher ich komme und wieso ich bis nach oben laufen will, denn nach den Standardfragen kommt nicht eine Frage ob ich einen Fahrer oder Führer brauche, vielleicht auch morgen oder übermorgen, oder dass mir etwas verkauft werden will.

Ich verfalle in meinen gleichmässigen Wanderschritt und immer wieder kommen Kommentare wie „strong“ ich sei, dass ich den Berg hochsteige. inzwischen bin ich in den Wolken und man sieht leider nur noch ein paar Meter weit. Mir begegnen auf dem Weg nur noch zwei weitere Touristen, der Rest sind alles Balinesen.

Beim fünften Tempel mache ich eine Pause und mache einem jungen Mann platz, der mir ein „see you at the top“ zuwirft. Kurz darauf hohle ich die Familie ein und es stellt sich heraus, dass der junge Mann, Made (Maa-Dii),  sehr gut Englisch spricht. Ich werde so quasi in die Familie adoptiert, bin bei den Ritualen in den beiden letzten Tempeln dabei und als wir beim Abstieg bei einem Imbiss halt machen werde ich zum Lunch eingeladen. Als ich protestieren will erklärt mir Made, dass es eine Ehre für die Familie sei, dass ich mit ihnen mitgegangen bin und das dazugehört.

Zum Schluss darf ich dann mit der Familie den Tempel durch das Himmelstor verlassen, was den Touristen sonst verboten wird.

Ein sehr eindrücklicher Tag. Danke.

 

 

 

 

 

 

 

Amed

Amed ist eine Ansammlung von Dörfern an der Ostküste von Bali. Hier habe ich im ganzen 12 Nächte verbracht. Zum einen weil ich auf Post aus der Schweiz gewartet habe (die nicht angekommen ist) zum anderen weil mir der „Vibe“ in Amed gefallen hat.

Ich habe dort meine Advanced Zertifizierung fürs Tauchen abgeschlossen, war beim U.S.A.T. Liberty Wrack tauchen, auf einem Nachttauchgang und habe ein paar Strömungstauchgänge absolviert. Alles sehr gute Tauchplätze, wer also auf Bali tauchen möchte, ich kann Amed empfehlen.

Ansonsten kann man auch direkt vor der Haustür schnorcheln gehen, Ausflüge in die umliegenden Berge und Reisterassen machen und wunderschöne Sonnenuntergänge geniessen.

Tirta Gangga Wasserpalast

Der Wasserpalast in Tirta Gangga wurde in den 1940er-Jahren vom damaligen König in Auftrag gegeben und in den letzen Jahren restauriert. Ich wollte früh am Morgen hin um während der goldenen Sunde zu fotografieren. Anders als im Reiseführer angegeben, konnte man erst um 07.00 Uhr hinein, was aber nicht so schlimm war, weil während meiner drei Tage dort immer bewölkt war.

Trotzdem bin ich einmal früh am Morgen losgezogen und konnte den Park drei Stunden fast für mich alleine beanspruchen bis die Touristenhorden eingetroffen sind.

Reisterrassen im Osten Balis

Die Reisterassen im Osten von Bali sollen besonders schön sein. Deshalb plane ich bei meinem Aufenthalt in Tirtagangga auch ein paar Auspflüge in die Reisfelder.

Da ich quasi in den Reisterassen wohne, hoffe ich auf ein paar schöne Morgen- und Abendstimmungen. Leider ist es in meinen drei Tagen dort immer bewölkt und die schönen Lichtstimmungen bleiben mir verwehrt. Trotzdem habe ich meine Wanderungen in den Reisterassen genossen. Einfach nur zuschauen, wie geerntet, gepflanzt und der Reis getrocknet wird und immer ein wenig weiter klettern. Sehr friedlich.