Kamala Beach – Phuket

Die Insel Phuket ist DER Urlaubsort auf Thailand. Die Insel ist gesäumt von schönen Stränden, an vielen davon haben sich Touristenzentren mit Restaurants, Bars, Läden und Hotelanlagen angesiedelt. Wer also Ballermann-Feeling haben möchte ist am Patong Beach gut aufgehoben, oder an einem der anderen Strände im Südwesten der Insel. Die Westküste weiter rauf Richtung Flughafen gibt es ein paar ruhigere Strände, die sind aber immer noch touristischer als alle anderen Gegenden, die ich in Thailand erlebt habe. Nach einigen „Fehlversuchen“ bin ich für die letzten Süd-Ostasien-Tage meiner Reise in Kamala Beach gelandet. Hier habe ich ein kleines Hotel direkt am Strand gefunden und es hat wieder Long Tail Boote, statt Jetskis. Allerdings wird es nicht lange mehr so bleiben, es wird gebaut was das Zeug hält und schon nächstes Jahr wird es hier so um die 3000 Betten mehr haben.

Die ruhigen Tage am Strand haben mich ein wenig die Erlebnisse der letzten sieben Monate Revue Passieren lassen, aber insbesondere ein kürzliches Erlebnis hat mich noch ein wenig beschäftigt und eigentlich war es ein wiederkehrendes Thema die letzten sieben Monate: der (Plastik-)Müll.

Jedes der Länder, die ich bereist habe, hatte ein Plastikmüll-Problem, aber in Indonesien (am Anfang der Reise) und Thailand (jetzt am Schluss) sieht man das Problem am Deutlichsten.

Ich habe während der ganzen Reise in meinem Blog schöne Fotos gezeigt. Was man da nicht sieht, dass ich manchmal lange suchen musste um nicht irgendwelchen Plastikmüll im Bild zu haben. Auch die schönen Bilder von meinem Liveaboard zeigen nicht die ganze Wahrheit. Auch im Meer schwimmt wahnsinnig viel Plastik. Manches schwimmt an der Oberfläche, aber auch im Marine Nationalpark, liegt Plastik am Boden, im Sand oder in den Korallen. Zugegeben, ich habe während der Livaboards nicht viel davon gesehen, aber es war genug um mich nachdenklich zu machen, denn es war nicht das erste mal. Mal dachte ich beim Schnorcheln „Oh, eine Qualle“ und dann eine Sekunde später „Nein, nur ein Plastiksack“. Wenn ich irgendwo einen Strand entlang laufe sehe ich überall Strohhalme (aus Plastik), Plastiksäcke oder auch nur so farbige Plastikfitzelchen, mal grösser, mal kleiner.

Ich habe heute Morgen 10 Minuten investiert und bin bewusst Kamala Beach entlang gelaufen. Mit dabei zwei Plastiksäcke, die ich leider trotz meiner Bemühung die Säcke zu vermeiden bekommen habe. In einem wollte ich Müll einsammeln, der andere diente als Handschuh.

10 Minuten – gefüllt habe ich in der Zeit drei Plastiksäcke (lagen ja genug herum) und abgelaufen bin ich ungefähr 3 Quadratmeter. Gefunden habe ich Feuerzeuge, Strohhalme, Plastikbecher, Verpackungen, Schuhsolen, PVC Röhren, Teile von Handies (Nokia und Samsung ;-)) und jede Menge Plastiksäcke und Plastikstücke. Dazu ein paar Glasflaschen und Büchsen.

Ich habe das Zeugs dann in einem der vielen Mülltonnen entsorgt, im Wissen, dass wahrscheinlich 80% des Mülls trotzdem wieder irgendwann im Meer landen wird. Das ist erschreckend und es ist nicht nur Asien, das ein Plastikproblem hat. Achtet euch doch einmal eine Woche lang wie viel Plastik in eurem Haushaltsmüll landet. Was sind es 50%? 70%? 80%? Oder sogar mehr? Und wenn wir Recyclen, wird da wirklich alles Plastik wiederverwendet?

Ein guter Film zu dem Thema: A Plastic Ocean
Wer Netflix hat findet ihn dort und sonst auf YouTube (englisch): https://www.youtube.com/watch?v=S1pSYA9zXT4

Den Rest des Tages, habe ich überall nur den Müll gesehen, gut habe ich die anderen Tage noch ein paar „schöne“ Fotos gemacht.

Liveaboard – drei Tage Tauchen bei den Similan Islands

Nach über zwei Monaten ohne Meer ist es wieder Zeit ein paar Strände zu suchen. Ich fahre also wieder in den Süden von Thailand um dort noch gute zwei Wochen zu verbringen bevor ich mich von Südostasien verabschiede und in Phuket in den Flieger nach Sydney steige.

Rund um Krabi/Phuket gibt es viele Inseln und Strände und ich lasse mich ein wenig treiben. Inzwischen ist Hochsaison und es wimmelt von Touristen. Deshalb mache ich auch keine 08/15-Schnorchel oder Tauchausflüge. Ich war jeweils ziemlich enttäuscht mit Booten voller Touris irgendwo abgesetzt zu werden und dann zu sehen wie sie Korallen zertrampeln, versuchen Schildkröten zu streicheln und mit ihrem rumgezapple die ganzen Tiere verscheuchen.  Deshalb strapaziere ich mein Budget gehörig und leiste mir drei Tage auf dem Tauchschiff Genesis I für mein erstes Liveaboard Taucherlebnis.

Die Route führt uns in den Norden der Similan Islands, schon fast zur Grenze zu Myanmar. Dadurch, dass die Tauchplätze für die Tagesboote schwierig oder gar nicht zu erreichen sind, gibt es auch viel weniger Taucher. Da aber Richelieu Rock, Koh Bon Pinnacle und Koh Tachai zu den Top 10 Dive Sites gehören werden sie doch von so einigen Liveaboard Schiffen frequentiert. Das Team der Genesis versucht den viel grösseren Schiffen auszuweichen und unseren Tauchplan so zu machen, dass wir mit möglichst wenig anderen Gruppen im Wasser sind.

Ich bin beeindruckt von den Tauchguides. Ich hatte noch nie eine solche geballte Ladung an Erfahrung und Wissen zur Verfügung, das ich nach belieben anzapfen konnte. Bert hatte seine Unterwasser-Kameraausrüstung dabei und ich konnte ihn mit Equipmentfragen löchern. Zudem hat er es geschafft meine Haare in drei Munuten auszukämmen, nachdem ich gefühlte 30 Minuten versucht habe die Knoten rauszubekommen und keine Strähne weitergekommen bin (Er hat zwei Töchter für die er das immer macht, auch hier viel Erfahrung also;-)). Ricardo hat mich mit den Geschichten aus über 30 Jahren Taucherfahrung sehr beeindruckt. Er war Safety Diver für National Geographic-Aufnahmen, ist Rescue Diver und Tec-Dive Instructor. Bei ihm durfte ich den Nitrox-Kurs absolvieren und er hat alle Fische auf meinen Fotos ohne Buch identifizieren können. Der dritte im Bunde war mein Dive-Guide Stefan. Es war äusserst entspannend und lustig mit ihm zu tauchen. Ich musste ihn bitten mich unter Wasser nicht immer zum lachen zu bringen, meine Maske füllt sich sonst immer. Ein Taucher in unserer Gruppe hatte Probleme mit Abtauchen und wir haben die ersten paar Tauchgänge jeweils unterbrochen. Stefan hat zwischen „unseren“ Tauchgängen, jeweils mit dem Taucher gearbeitet und sie haben es schlussendlich geschafft wieder auf Tauchtiefe zu kommen. Als Zückerchen kamen sie dann auch Auge in Auge mit dem Walhai, der uns auch auf weiteren Tauchgängen noch beglücken sollte.

Nicht nur die Guides, sondern auch die Crew war super, zudem eine coole Truppe Taucher  – ich hätte es nicht besser erwischen können. Die Tauchplätze haben ihr übriges zu einem tollen Erlebnis beigetragen.

Erster Tauchgang: Mantas, zweiter Tauchgang schwarmweise Fische unter anderem Barracudas und Batfish. Beim Nachttauchgang ein Blacktip Riffhai und Adlerrochen, zudem viele schlafende Fische und eine wunderbare Unterwasserlandschaft. Da musste ich Stefan dann doch ein „Awesome“ signalisieren. Der zweite Tag startete früh mit einem Sonnenaufgangstauchgang und einer friedlichen Unterwasserwelt. Beim Frühstück dann plötzlich Aufregung: ein Boot des Nationalparks dockt bei uns an. Wieso? Ein Walhai wurde gesichtet und er begleitet unser Boot eine Weile. Jetzt bricht auf allen Tauchbooten Eile aus. Jeder will den Walhai zu Gesicht bekommen. Und tatsächlich kreist er dann beim Tauchgang über uns. Wir sind leider zu tief, ich sehe ihn nur von unten, aber auch so ist es schon ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Richelieu Rock rocks! Der vierte Tauchgang des Tages war dann mit viel Strömung und vielen Felsen und Swim Throughs eher technisch, worauf ich nicht so gut vorbereitet war. Sonst wäre die Kamera auf dem Boot geblieben und ich hätte mich besser auf die Strömungen konzentrieren können, statt immer Angst zu haben die Kamera zerdeppert an den Felsen.

Am letzten Tag tauchen wir unter anderem den Koh Bon Pinnacle. Es ist eine tiefe Dive Site, es gibt keine Boje und es hat Strömung. Das heisst, man muss sehr genau timen und schnell abtauchen um den Tauchplatz nicht zu verpassen. Glücklicherweise haben wir Ricardo dabei, der für uns die Strömung in der Tiefe überprüft und eine Boje setzt an der wir uns orientieren können. Dadurch, dass der Tauchplatz schwierig zu erreichen ist sind wir dann auch das einzige Boot, das diesen schönen Platz betaucht.

Ich hatte drei unvergessliche Tage auf der Genesis I, mit wunderbaren Erlebnissen unter- und über Wasser und die Erkenntniss, dass es nicht so sehr das Boot oder die Tauchplätze sind, die in Erinnerung bleiben, sondern die tollen Menschen. Stefan, Bert, Ricardo: ich hoffe ich tauche bald mal wieder mit euch. Thorsten: dich sehe ich im August in Ägypten. (Thorsten war mein Tauchbuddy).

 

 

 

 

 

 

Sukhothai

Ich dachte ja eigentlich Sukhotai sei wieder nur so eine Tempelanlage. Ich wurde sehr positiv überrascht – Sukhotai ist wunderschön.

Sukhothai war die erste Königsstadt der Thai. Die anderen beiden, Ayutthaya und Bangkok habe ich ja schon gesehen. Anders als Ayutthaya befinden sich die Tempel hier in einer grossen parkartigen Anlage mit vielen Seen und alles ist gäbig mit dem Velo zu erkunden. Ebenfalls anders: es sind nicht alles die roten Backsteine, für mich ist das sehr viel spannender und es gefällt mir sehr viel besser als Ayutthaya. Zudem ist momentan gerade Lichterfest und der Park ist voller Marktstände und alles ist super dekoriert und beleuchtet.

Als wir das Hotel gebucht haben waren wir erstaunt überhaupt noch ein Zimmer zu finden. Als wir dann am 23.11. morgens im Hotel angekommen sind wurde uns schnell klar wieso: Der Höhepunkt des Festivals war am 22.11. Trotzdem haben wir noch drei Tage mit Laternen, Musik und Feuerwerk verbringen können. Touristen gab es sehr wenige, alles war voller Thais. Schön mal zu sehen wie die Thais feiern.

Am Morgen wollten wir einmal bei der Opfergabe der Mönche dabei sein. Womit wir nicht gerechnet haben war, dass das während des Lichterfestes eine grössere Zeremonie sein wird. Als wir nach ein paar Irrwegen beim Tempel angekommen sind wollten wir uns ganz leise in die hinterste Reihe schleichen. Leider sehen das die Thais ein wenig anders und wir sind in der ersten Reihe gelandet. Eigentlich wollten wir kurz nach Sonnenuntergang bei einem bestimmten Tempel sein, aber unbemerkt raus schleichen ging jetzt nicht mehr.  Na ja, wir waren trotzdem kurz nach Sieben beim Wat Si Chum und konnten unsere Fotos machen.

 

Chiang Mai

Von Myanmar fliege ich wieder nach Thailand. Ich will ein wenig den Norden erkunden. Ich verbringe ein paar ruhige Tage in Chiang Mai in einem sehr gemütlichen Hostel im Süden der Altstadt und wechsle dann in ein Hostel im Norden. Dort treffe ich ein paar Tage später Alex, der aus der Schweiz angereist kommt und die nächsten drei Wochen mit mir reisen wird. Ich kann ihn nicht so ganz von meiner Route (Pai und Chiang Rai) überzeugen und wir entscheiden für zwei Wochen nach Laos zu fliegen und anschliessend zum Lichterfest wieder zurück in Thailand zu sein. Das Lichterfest wird überall in Thailand gefeiert (für die Aufmerksamen Leser: Das Lichterfest findet hier einen Monat später als in Myanmar statt), Chiang Mai ist aber „the place to be“ mit der grössten Show und den meisten Laternen. Leider ist schon drei Wochen zuvor alles ausverkauft und wir entscheiden uns für Sukhothai, die erste Königsstadt Thailands.

Aber erst mal zu Chiang Mai: Die Altstadt ist von einem Wassergraben umgeben und in jeder Himmelsrichtung gibt es ein Tor. Der Hauptverkehr führt an den Wassergräben entlang, so dass die Altstadt recht ruhig und gut zu Fuss zu erkunden ist.  Natürlich hat es an jeder Ecke Tempel, aber auch viele Cafes und Restaurants. Mit der Zeit findet man viele gemütliche Ecken, die zum verweilen einladen.

Zum Sonnenuntergang wollen wir auf den Doi Suthep, den Hausberg von Chiang Mai, und dort hat es natürlich auch einen Tempel, den Wat Phra That. Wir sind zu spät dran und verpassen den Sonnenuntergang, dafür laufen wir wieder mal in eine Zeremonie rein und können anschliessend

Chiang Mai bei Nacht fotografieren.

Ein Tagesausflug führt uns auch in die nähere Umgebung, zu einem kleinen Dorf, einem Wasserfall und in den Doi Inthanon Nationalpark. Der Doi Inthanon ist der höchste Berg Thailands (2565 Meter) und ist somit der höchste Punkt im gesamten Königreich. In Nationalpark stehen auch die Tempel des Königs und der Königin, die wir auf einer kurzen Wanderung über den Doi Inthanon von weitem und später dann noch „up close“ sehen können. Leider ist das Wetter nicht so gut und die ganz grosse Aussicht bleibt uns verwehrt. Trotzdem war es ein toller Tagesausflug.

 

 

Lokale Transportmittel in Thailand

Nach Ayutthaya bin ich mit dem Touristen Minivan gefahren. Gesehen habe ich vor allem Autobahn. Es war langweilig. Zurück bin ich mit dem Zug gefahren, gesehen habe ich Tempel, Wälder, Felder und Bangkoks Hinterhöfe. Mit Händen und Füssen (und Google Translate) habe ich etwas über eine Heilpflanze erfahren, die im Zug verkauft wird. Es war ein kleines Abenteuer.

Ich hab mir nichts dabei Gedacht und bin einfach mal zum Bahnhof und wollte den nächsten Zug nehmen. Ich habe die Frau am Schalter ziemlich blöd angeschaut als sie gesagt hat die Fahrt koste 15 Bath (45 Rappen). „Ich hätte gerne die höchste Klasse“, meinte ich noch so und sie sagt: „Es gibt nur 3. Klasse.“ „Wann gibt es einen Zug mit höherer Klasse?“ „13.00 Uhr.“ So lange wollte ich dann doch nicht warten und hab die 15 Bath bezahlt, mein Ticket bekommen und bin den Bahnhof auskundschaften gegangen. Viel gabs nicht zu sehen, die Schalterhalle, ein paar Bänke und drei Gleise. Kurz bevor der Zug kommt wird man aufgerufen aufs Perron zu wechseln (man läuft dabei über die anderen Geleise, „Bitte Gleise nicht betreten“ gibt es hier nicht. Ich war überrascht, dass von beiden Seiten Leute eingestiegen sind, auch das gibt es bei und nicht.

Mit viel Glück habe ich noch einen Platz bekommen und schon sind wir losgetuckert. Beinahe sofort kamen Verkäufer vorbei. Man konnte alles Kaufen, Getränke, Essen, Kräuter, jeder Verkäufer hatte was anderes dabei. Meine Sitznachbarinnen haben beide ein Kraut gekauft, das ich nicht kannte und  auf meine fragenden Blicke hab ich ein Blatt bekommen zum Kauen. Es war seeeehr Bitter. Zum Kochen kan so was nicht sein, also Medizin? Mit der Google Bildersuche und Google Translate haben wir dann rausgefunden was es ist: Margosa oder Niembaum. Den Thai-Namen weiss ich nicht mehr. Ihr könnt gerne googeln wofür es gebraucht wird. Die Frauen verwenden es (sparsam) in ihren Gerichten oder kauen es einfach so.

Auch in Bangkok selbst sind die lokalen Transportmittel viel spannender als die Touristen Tuk-Tuks und Taxis. So ist der Weg zum Ziel immer ein kleines Abenteuer (wo genau fährt das Teil und in welche Richtung, wie sage ich dem Schaffner wohin ich möchte und wie löse ich ein Ticket und was kostet es?). Für mich waren die Boote auf dem Fluss und dem Kanal sehr praktisch, weil mein Hostel auf der „Insel“, eingeschlossen von Fluss und Kanal lag. So bin ich sehr schnell bei einem Pier und konnte so praktisch zu allen Sehenswürdigkeiten, oder wenn isch zu müde zum laufen war zurück zum Hostel. Geholfen hat übrigens die App Maps.me. So findet man alle Piers und kann dann dem Schaffner einfach zeigen wo man wieder aussteigen möchte. So bekommt man das richtige Ticket und die Zahlen sind ja die gleichen wie bei uns, so weiss man auch was man bezahlen muss. Ganz einfach und eine schnelle Art von A nach B zu kommen.

 

 

 

Ayutthaya

Ayutthaya – die alte Königsstadt von Thailand. Die Burmesen haben die Stadt zerstört und der neue König nutzte die Gelegenheit sich eine neue Königsstadt zu bauen  – Bangkok.  Übrig geblieben sind in Ayutthaya viele Ruinen – Paläste und Tempel – die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erkoren wurden. Hier sieht mal viele Ziegelbauten, der Putz ist ab und das Gold weg. Kein Vergleich zu den polierten Tempeln in Bangkok und trotzdem sieht man irgendwie das alte Königreich durchschimmern. Einige der Schätze von Ayutthaya sind übrigens auch im neuen Königspalast in Bangkok zu bewundern – unter anderem der Smaragdbuddha. Dieser wurde von den Burmesen nach Laos verschleppt und der Thailändische König hat ihn sich von da wieder zurückerobert.

Eine kleine Story gibt es auch zum Buddhagesicht im Baum. Da wollten ein paar Räuber eine Buddhastatue stehlen, weil sie aber zu schwer war mussten sie sie aufteilen. Den Kopf haben sie dann im Baum versteckt und wohl dort vergessen.

Einige Tempel sind auch hier in Gebrauch und die sin in entsprechend gutem Zustand. Trotzdem wird gerade überall renoviert, weil vor ein paar Jahren eine Flut die ganze Stadt unter Wasser gesetzt hat (Ayutthaya ist von einem Fluss umgeben). Neben den Buddistischen Tempeln gibt es hier auch Chinesische Tempel, eine Katholische Kirche und Moscheen – alles friedlich nebeneinander.

Von Ayutthaya sind mir aber weniger die Tempel in Erinnerung geblieben, als das lokale Leben auf dem Nachtmarkt und die Fahrt mit dem Zug zurück nach Bangkok.

 

Jim Thompson House

Jim Thompson – diesen Namen hatte ich doch auf dieser Reise schon mal gehört. Ja, genau – in Malaysia, genauer in den Cameron Highlands. Dort ist Jim Thompson 1967 nämlich spazieren gegangen und nicht mehr aufgetaucht. Jetzt wollte ich die Gelegenheit nutzen um rauszufinden wieso der Jim Thompson so berühmt war.

Die Führung durch das Haus erklärt es mir: Der Brite Jim Thompson war während des 2. Weltkriegs für den Geheimdienst in Thailand stationiert und hat dort die lokalen Seiden-Stoffe zu schätzen gelernt.  Seide war zu der Zeit in Europa noch nicht sehr bekannt. In den 50ern ist Jim Thompson nach Thailand zurückgekehrt und hat Seide herstellen lassen, von der er Muster nach Europa verschickt hat und schon bald waren die Stoffe sehr gesucht und Jim Thompson Seide wurde berühmt.

Durch seinen Reichtum konnte er lokale Kunst sammeln und er hat sich ein Haus zusammengebaut aus sechs einzelnen, traditionellen thailändischen Häusern. Die Häuser, oder besser das Haus hat er seinen Bedürfnissen angepasst (er war Architekt), zum Beispiel ein Treppenhaus im Innern des Hauses und Toiletten. Nach seinem Verschwinden wurde das Thompson Haus zum Museum umfunktioniert und das ist es heute noch.

Kleiner Fun-Fact: Für den Bau des Hauses und den Einzug wurden Horoskope erstellt. Thompsons Horoskop sagt eine Katastrophe für sein 67 Lebensjahr voraus – in dem Alter ist Thompson in den Cameron Highlands verschwunden.

 

Bangkoks Tempel

Bangkok hat ganz viele Tempel von denen man einige besuchen sollte. Mein Hostel (ein Poshtel – Mixwort aus Posh (schick) und Hostel) liegt in der Nähe von einigen der wichtigsten Tempel.
1. der grosse Palast mit dem Wat Phra Kaew (Tempel des Smaragdbuddhas)
2. der Wat Pho (Tempel des liegenden Buddha)
3. der Wat Arun (Tempel der Morgendämmerung)

Auf dem Rückweg von Ayutthaya hab ich dann auch noch den Wat Tramit besucht, der mir Jan, meine Gastgeberin auf Koh Tao, empfohlen hat. Dort gibt es einen 3m hohen und 5.5 Tonnen schweren Buddha aus echtem Gold zu bestaunen.

Nur eins vorweg, jeder der Tempel ist unglaublich reich verziert, hat jeweils unglaublich viele Buddha Statuen (nicht nur den einen Buddha, der dem Tempel den Namen gibt) und überall hat es Spendenboxen um die Anlage in Schuss zu halten (es gibt Boxen für alles mögliche, die Restauration eines Dachstocks, für die Mönche, für Schulen oder allgemein für den Tempel. Die Thais legen beim Besuch des Tempels jeweils in mehrere der Boxen etwas Geld rein und beten kurz (und machen ein paar Fotos), die Touristen kommen nur rein, schiessen ein paar Fotos und gehen wieder. Deshalb müssen die Touristen wohl für die meisten Tempel Eintritt bezahlen.

Wat Pho:

Ich habe mich in den meisten Tempeln hingesetzt und kurz meditiert (und natürlich auch ein paar Fotos gemacht, aber sitzend, so wie es überall angeschrieben steht). Diese kleinen Pausen waren gut um ein wenig abzukühlen (draussen war 34°C plus) und beim Emerald Buddha hat es mir eine Einladung in den für die Thais vorbehaltenen Bereich eingebracht, die dort gebetet haben (mit bester Sicht auf den Buddha, der eigentlich aus Jade besteht und nicht Smaragd). Fotos waren beim Emerald Buddha leider verboten.

Der grosse Palast:

Bei den diversen Spenden war ich zuerst ein wenig zurückhaltender. In Ayutthaya gab es im Tempel ein Zierelement an das die Thais farbige Bänder gebunden haben, inklusive kurzem Gebet und ich hab dann gefragt, ob ich das auch machen könne. Die Antwort war ja, einfach eine Spende in die Box werfen, ein Band aussuchen und an das Element binden. Die ist für die Renovation des Dachelementes gedacht.

Zwei Dinge sind mir aufgefallen: 1. Der Buddha trägt ein Tuch. Das hat mit der Jahreszeit zu tun, ohne Tuch ist Sommer, eine Schulter bedeckend Regenzeit und beide Schultern bedeckend Winter. Der Kleiderwechsel der Statuen ist jeweils mit einer grossen Zeremonie verbunden. Beim Smaragd Buddha macht das der König höchstpersönlich.
2. es sind oft Fäden an den Daumen der Statue gebunden. Die Bänder führen zu einem oder mehreren betenden Mönchen, die dadurch mit der Energie des Buddhas verbunden sind. Der „Sai Sin“ (der Glücksfaden) wird in Zeremonien oft eingesetzt. Wenn ein Mönch einem ein Stück des Fadens ums Handgelenk bindet soll es dem Träger Glück bringen. Er darf nicht abgenommen werden, sondern muss von alleine abfallen.

Wat Arun:

Im Golden Mount Tempel bin in ich eine Zeremonie reingelaufen. Die Buddhisten haben ein Tuch verziert, das später um die Stupa gelegt werden sollte. Ich hab mir nicht viel dabei gedacht und bin weiter zur Stupa. Dort haben viele Gläubige gewartet um einen Blumenteppich zu gestalten und als mich eine der Frauen angesprochen hat und mir eine Schale in die Hand gedrückt hat habe ich mitgemacht. Der Blumenteppich besteht aus ganz vielen Dagetes (orange), Orchideen (weiss, violett) Rosen (rot) und weissen Blumen, die ich nicht kenne. Man musste jeweils fast ein wenig kämpfen um einen Platz zu bekommen um die Blumen abzulegen, die der Mönch einem gegeben hat. Danach wurden Rosen verteilt und diejenigen mit Rosen durften das verzierte Tuch um die Stupa tragen, dazu wurden Gebete gesungen. Danach wurde das Tuch um die Stupa gebunden (das durften nur die Männer) und die Rosen wurden davor abgelegt. Für mich war es eine schöne Zeremonie, insbesondere weil ich mittendrin war.

Golden Mount:

Es war schwer die ganze Pracht der Paläste und Tempel zu fotografieren, wahrscheinlich ist das etwas, was man einfach einmal mit eigenen Augen sehen muss. Meine Fotos werden der Realität jedenfalls nicht gerecht.

Thailand Street-Food

Nach drei Wochen habe ich meine Touristen-Blase auf Koh Samui und Koh Tao verlassen und bin in Chumphon, Bangkok und Ayutthaya in die lokalen Nachtmärkte abgetaucht.
Wie wählt man dort das essen aus? Lesen (oder verstehen) konnte ich nicht eas da stand und dort wo es eine englische Übersetzung gab sah es nicht so lecker aus oder es gab „nur“ Pad Thai und Fried Rice. Die Zahlen sind allerdings die gleichen und so konnte ich, da wos angeschrieben war, wenigstens sehen was mich der Spass kostet.

In Chumphon habe ich einen Stand mit Salat entdeckt und nachdem ich zum dritten mal daran vorbei gelaufen bin, hab ich es dann gewagt und einen bestellt. Die letzten drei Wochen hat mich immer wieder der Durchfall geplagt und eigentlich wollte ich nichts riskiren. Die Lust auf einen frischen Salat hat dann aber gewonnen und auch sonst habe ich alles ausprobiert was gut aussah oder einfach gut gerochen hat. Von den Mehlwürmern, Skorpionen und Kakerlaken habe ich dann aber (bis jetzt) doch die Finger gelassen.

Koh Tao

Auf Koh Tao wollte ich vor allem tauchen und schnorcheln, was ich auch gemacht habe. Koh Tao ist unglaublich günstig zum Tauchen, das liegt wohl daran, dass es alle paar Meter einen Dive Shop hat. Ich bin mit den Golden Divers tauchen gegangen. Die haben ein eigenes Boot und sind recht locker drauf. Ich habe jedenfalls die „Surface Time“ auf dem Boot in guter Gesellschaft und bei guter Musik (mal Old Rock, mal Chili Peppers) genossen. Das Tauchteam von Golden Divers ist super. Auch die Tauchgründe waren für mich super, weil sie anders waren als das was ich gekannt habe. Es hat viele schöne, interessante Felsformationen und viele Weihnachtsbäume (die heissen so). An einem der Tage hatte ich einen etwas aggressiven „Fische-Verfolger“ aus Israel als Tauchpartner. Der hat leider viele Fische verscheucht mit seiner forschen Art den Tieren nachzusetzen. Ich habe dann halt einfach um die Ecke gewartet, bis er sie in meine Richtung getrieben hat. Zudem hat es mir ein Video eingebracht, auf dem ich beim Tauchen zu sehen bin. Es hat also alles Vorteile.

Lange wusste ich nicht ob ich den Schnorchelausflug machen soll, vom Tauchboot aus hat man jeweils bis zu fünf Boote am gleichen Spot gesehen. Eigentlich viel zu viele Leute für mich. Der Zufall wollt es, dass an meinem letzten Tag auf Koh Samui gerade Foll Moon Party auf Koh Phangan (der Nachbarinsel) war und Koh Tao fast ausgestorben war. Ich habe also den Schnorchelausflug gebucht und wurde nicht enttäuscht: nur so zwei Boote pro Spot und ich habe sowohl mehrere Schwarzspitzen Riffhaie und eine Schildkröte mit Putzerfischen gesehen.

Jan, die Managerin meines Homestays, war unglaublich freundlich, ich glaube so müssen die Thais vor 20 Jahren alle gewesen sein, befor sie vom Tourismus (oder den Touristen?) verdorben wurden. Jedenfalls hatte sie nicht nur super Tipps zu Koh Tao, sondern auch für Bangkokund ich durfte ihr selbstgekochtes Essen probieren. Der Fisch war super lecker. Ein paar Tage später hat sie mir gezeigt wie man das Gericht kocht und am letzten Abend hat sie mich in ein Thai Restaurant mitgenommen in dem die Thai-Variante vom Fondue Chinoise serviert wird (für 6 Franken à discretion). Anschliessend sind wir noch an den Touri-Strand zu einer Feuershow gefahren.

Auf Koh Tao hat alles gepasst, die Leute, der Strand, die Erlebnisse – unerwartet – dankbar. Merci Koh Tao.