Liveaboard – drei Tage Tauchen bei den Similan Islands

Nach über zwei Monaten ohne Meer ist es wieder Zeit ein paar Strände zu suchen. Ich fahre also wieder in den Süden von Thailand um dort noch gute zwei Wochen zu verbringen bevor ich mich von Südostasien verabschiede und in Phuket in den Flieger nach Sydney steige.

Rund um Krabi/Phuket gibt es viele Inseln und Strände und ich lasse mich ein wenig treiben. Inzwischen ist Hochsaison und es wimmelt von Touristen. Deshalb mache ich auch keine 08/15-Schnorchel oder Tauchausflüge. Ich war jeweils ziemlich enttäuscht mit Booten voller Touris irgendwo abgesetzt zu werden und dann zu sehen wie sie Korallen zertrampeln, versuchen Schildkröten zu streicheln und mit ihrem rumgezapple die ganzen Tiere verscheuchen.  Deshalb strapaziere ich mein Budget gehörig und leiste mir drei Tage auf dem Tauchschiff Genesis I für mein erstes Liveaboard Taucherlebnis.

Die Route führt uns in den Norden der Similan Islands, schon fast zur Grenze zu Myanmar. Dadurch, dass die Tauchplätze für die Tagesboote schwierig oder gar nicht zu erreichen sind, gibt es auch viel weniger Taucher. Da aber Richelieu Rock, Koh Bon Pinnacle und Koh Tachai zu den Top 10 Dive Sites gehören werden sie doch von so einigen Liveaboard Schiffen frequentiert. Das Team der Genesis versucht den viel grösseren Schiffen auszuweichen und unseren Tauchplan so zu machen, dass wir mit möglichst wenig anderen Gruppen im Wasser sind.

Ich bin beeindruckt von den Tauchguides. Ich hatte noch nie eine solche geballte Ladung an Erfahrung und Wissen zur Verfügung, das ich nach belieben anzapfen konnte. Bert hatte seine Unterwasser-Kameraausrüstung dabei und ich konnte ihn mit Equipmentfragen löchern. Zudem hat er es geschafft meine Haare in drei Munuten auszukämmen, nachdem ich gefühlte 30 Minuten versucht habe die Knoten rauszubekommen und keine Strähne weitergekommen bin (Er hat zwei Töchter für die er das immer macht, auch hier viel Erfahrung also;-)). Ricardo hat mich mit den Geschichten aus über 30 Jahren Taucherfahrung sehr beeindruckt. Er war Safety Diver für National Geographic-Aufnahmen, ist Rescue Diver und Tec-Dive Instructor. Bei ihm durfte ich den Nitrox-Kurs absolvieren und er hat alle Fische auf meinen Fotos ohne Buch identifizieren können. Der dritte im Bunde war mein Dive-Guide Stefan. Es war äusserst entspannend und lustig mit ihm zu tauchen. Ich musste ihn bitten mich unter Wasser nicht immer zum lachen zu bringen, meine Maske füllt sich sonst immer. Ein Taucher in unserer Gruppe hatte Probleme mit Abtauchen und wir haben die ersten paar Tauchgänge jeweils unterbrochen. Stefan hat zwischen „unseren“ Tauchgängen, jeweils mit dem Taucher gearbeitet und sie haben es schlussendlich geschafft wieder auf Tauchtiefe zu kommen. Als Zückerchen kamen sie dann auch Auge in Auge mit dem Walhai, der uns auch auf weiteren Tauchgängen noch beglücken sollte.

Nicht nur die Guides, sondern auch die Crew war super, zudem eine coole Truppe Taucher  – ich hätte es nicht besser erwischen können. Die Tauchplätze haben ihr übriges zu einem tollen Erlebnis beigetragen.

Erster Tauchgang: Mantas, zweiter Tauchgang schwarmweise Fische unter anderem Barracudas und Batfish. Beim Nachttauchgang ein Blacktip Riffhai und Adlerrochen, zudem viele schlafende Fische und eine wunderbare Unterwasserlandschaft. Da musste ich Stefan dann doch ein „Awesome“ signalisieren. Der zweite Tag startete früh mit einem Sonnenaufgangstauchgang und einer friedlichen Unterwasserwelt. Beim Frühstück dann plötzlich Aufregung: ein Boot des Nationalparks dockt bei uns an. Wieso? Ein Walhai wurde gesichtet und er begleitet unser Boot eine Weile. Jetzt bricht auf allen Tauchbooten Eile aus. Jeder will den Walhai zu Gesicht bekommen. Und tatsächlich kreist er dann beim Tauchgang über uns. Wir sind leider zu tief, ich sehe ihn nur von unten, aber auch so ist es schon ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Richelieu Rock rocks! Der vierte Tauchgang des Tages war dann mit viel Strömung und vielen Felsen und Swim Throughs eher technisch, worauf ich nicht so gut vorbereitet war. Sonst wäre die Kamera auf dem Boot geblieben und ich hätte mich besser auf die Strömungen konzentrieren können, statt immer Angst zu haben die Kamera zerdeppert an den Felsen.

Am letzten Tag tauchen wir unter anderem den Koh Bon Pinnacle. Es ist eine tiefe Dive Site, es gibt keine Boje und es hat Strömung. Das heisst, man muss sehr genau timen und schnell abtauchen um den Tauchplatz nicht zu verpassen. Glücklicherweise haben wir Ricardo dabei, der für uns die Strömung in der Tiefe überprüft und eine Boje setzt an der wir uns orientieren können. Dadurch, dass der Tauchplatz schwierig zu erreichen ist sind wir dann auch das einzige Boot, das diesen schönen Platz betaucht.

Ich hatte drei unvergessliche Tage auf der Genesis I, mit wunderbaren Erlebnissen unter- und über Wasser und die Erkenntniss, dass es nicht so sehr das Boot oder die Tauchplätze sind, die in Erinnerung bleiben, sondern die tollen Menschen. Stefan, Bert, Ricardo: ich hoffe ich tauche bald mal wieder mit euch. Thorsten: dich sehe ich im August in Ägypten. (Thorsten war mein Tauchbuddy).

 

 

 

 

 

 

Labuan Bajo, Flores – Komodo Nationalpark

Labuan Bajo stinkt – nach Fisch, Kloake und Abgasen. Labuan Bajo ist auch dreckig und laut.
Labuan Bajo ist aber auch der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Komodo Nationalpark und zu einigen der besten Tauchsites der Welt. Ich bin gespannt. Zwei Tage Tauchboot sind gebucht: 5 Tauchgänge und eine Wanderung auf Rinca zu den Komodowaranen.

Mangels anderer bezahlbarer Unterkünfte habe ich ein Hostelbett im Ciao Hostel gebucht. Das Hostel befindet sich auf dem Hügel, mit toller Aussicht über die Bucht und die nahe gelegenen Inseln.
Das Hostelbett kostet mehr als einige der privaten Bungalows, die ich bisher bewohnt habe. Man merkt gut, dass Labuan Bajo ein Touristenort ist, der gerade in der Entwicklungsphase ist. Es gibt einige (teure) Hotels, westliche Restaurants – und die modernsten Bankomaten, die ich bisher in Indonesien gesehen habe. Im Hafen steht eine mobile Mobiltelefonantenne, die gutes 4G-Netz verbreitet. Der (Güter-)Hafen soll verschoben werden, so dass es mehr Platz für die Tauchboote gibt und auch ein Kreuzfahrtterminal soll gebaut werden. Ich hoffe sie machen auch was wegen der Kanalisation, die besteht hier noch aus offenen Gräben neben den Strassen.

Aber ich bin ja zum Tauchen hier und die Tauchplätze halten, was sie versprechen. Im Manta Point sehen wir, auch wenn nicht Saison ist, fünf Mantas, Batu Bolong ist ein einziges grosses Aquarium und auch die anderen Tauchplätze sind schön und intakt. Ganz kurz sehe ich meinen ersten Hai – ein Schwarzspitzen-Riffhai, der gerade in die blauen Tiefen verschwindet. Einfach sind die Tauchplätze nicht, es hat viel Strömung, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.

Am zweiten Tag lasse ich den dritten Tauchgang zugunsten eines Besuchs auf Rinca ausfallen. Im Komodo Nationalpark wollen wir die Komodowarane anschauen. Irgendwie bin ich enttäuscht, dass sie nicht grösser sind, aber andererseits habe ich einen enormen Respekt vor den Tieren. Es gibt sehr viele Wächter mit langen Stöcken, die die Tiere vom Angreifen abhalten sollen. Eigentlich liegen sie nur faul herum – meine ich jedenfalls. Der Guide erklärt, dass das die Angriffshaltung der Tiere ist. Aha. Wie schnell die Tiere sein können sehen wir als die Affen einen der Warane triezen. Die Affen sind diesmal schneller, aber für einen ausgewachsenen Waran ist so ein Affe ein kleiner Happen. Die Rehe auf der Insel sind ebenfalls Nahrungsquelle für die Warane und ein Reh sättigt mehr als einen Waran.

Auf dem Tauchboot habe ich viele tolle Leute kennen gelernt, die Tauchlehrerin aus Bern, eine Handvoll Deutsche, die ich vielleicht in Kuala Lumpur wieder sehe und die Norweger, die mir ein Bett versprochen haben, wenn ich mal die Lofoten besuchen möchte.

Amed

Amed ist eine Ansammlung von Dörfern an der Ostküste von Bali. Hier habe ich im ganzen 12 Nächte verbracht. Zum einen weil ich auf Post aus der Schweiz gewartet habe (die nicht angekommen ist) zum anderen weil mir der „Vibe“ in Amed gefallen hat.

Ich habe dort meine Advanced Zertifizierung fürs Tauchen abgeschlossen, war beim U.S.A.T. Liberty Wrack tauchen, auf einem Nachttauchgang und habe ein paar Strömungstauchgänge absolviert. Alles sehr gute Tauchplätze, wer also auf Bali tauchen möchte, ich kann Amed empfehlen.

Ansonsten kann man auch direkt vor der Haustür schnorcheln gehen, Ausflüge in die umliegenden Berge und Reisterassen machen und wunderschöne Sonnenuntergänge geniessen.

Tauchen bei der Menjangan Island

„Are you happy?“ fragt mich ein junger Mann als ich zurück zum Hotel laufe. „Yes“ sage ich. „Yes, I can tell by your smile“, meint der junge Mann. Ich komme gerade zurück vom Tauchen bei der Menjangan Island.

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